Glaubenssätze ändern – nicht so einfach

Wie oft habe ich das schon gelesen! „Du musst einfach nur deine Glaubenssätze ändern.“ Oder eigentlich sind die Überschriften mehr so: „Verabschiede dich von deinen einschränkenden Glaubenssätzen“. Ja, wir können so genannte Glaubenssätze ändern, aber einfach ist es nicht. Heute geht es darum, was Glaubenssätze sind und wie ihr an und mit ihnen arbeiten könnt.

Was sind Glaubenssätze?

Glaubenssätze sind Sätze, die für uns einen Wert haben. Wir haben sie irgendwann in unserem Leben gelernt. In der Gegenwart sorgen sie dafür, dass wir Dinge, die andere uns sagen, nicht richtig hören. Sie können auch daran beteiligt sein, dass wir Entwichlungsschritte nicht gehen.

Ich erzähle euch ein kleines Beispiel. Ich habe heute ein Cover für meinen neuen Podcast gebastelt. Als es fertig war, habe ich es zwei Menschen gezeigt, mit denen ich zusammen wohne. Eine sagte „Ja, das ist dein Style.“ Der andere sagte „Very personal.“ Ich war schockiert. Was soll das denn heißen? Ist das jetzt schlecht oder was?

Nein. Doch ich war in meinem Kopf etwa elf Jahre alt und damit beschäftigt, dass ich nichts gut mache und „es aussieht wie selbstgemacht“. Dieser Satz, dass ich nichts richtig machen kann, ist alt und begleitet mich schon sehr lange. Was nicht heißt, dass ich ihn nicht verändern kann. Doch, wie schon der Satzbau an dieser Stelle erahnen lässt, so einfach ist das nicht.

 

Treue Gefährten

Mit unseren Glaubenssätzen verbringen wir schon eine lange Zeit. Wenn wir versuchen sie ganz einfach und schnell zu verändern, dann können wir davon ausgehen, dass sie das als Einladung sehen. Auch in ihnen steckt eine Lösung für ein Problem. Heute ist es nicht mehr wichtig, welches Problem das war, sondern, wie wir jetzt damit umgehen. Treue Freunde setzen wir nicht einfach vor die Tür, sie wollen gebührend verabschiedet werden. In meinem Beispiel von oben kann eine Angst vor Fehlern stecken. Hinter dieser Angst können die Bedürfnisse nach Zugehörigkeit, Anerkennung, Schutz und Integrität stehen. Die Angst ist in dem Moment lenkend. Die Befriedigung der emotionalen Grundbedürfnisse kann heilen. Es lohnt sich auf die Suche nach dem Bedürfnis zu gehen, dass Beachtung braucht.

An Glaubenssätzen wachsen

  • Schreibe dir auf, wenn du in deinem Kopf einen Satz hörst, in dem Wörter wie immer und nie stecken.
  • Wenn du einen Glaubenssatz identifiziert hast und ihn ändern möchtest, drehe ihn nicht um. Verändere den Satz behutsam. Der Sprung von „Ich kann nichts richtig machen“ zu „ Ich darf Fehler machen“ ist zu groß. Das glauben wir uns auch nicht, wenn wir es hundert Mal am Tag schreiben. Wie wärs mit „Ich darf auch etwas gut machen können.“?
  • Wenn du deinen Satz umformuliert hast, beachtest du wenn es dir gelingt. Du kannst z.B. fünf Kaffeebohnen in eine Hosentasche stecken. Jedes Mal, wenn dir ein neues Verhalten gelungen ist, wandert eine Bohne in die andere Tasche. Bei mir wäre es, wenn ich ein Lob annehmen konnte und wenn mir selber aufgefallen ist, dass mir etwas gelungen ist.

Viel Spaß beim Ausprobieren. Wenn ihr Fragen oder Feedback zu diesem Thema habt, schreibt mir gerne. Ich freue mich. 

An Glaubenssätzen zu arbeiten ist ein mühsamer Prozess. Gerne begleiten ich euch dabei. Ich freue mich auf euch. Nutzt auch die kostenlosen und unverbindlichen telefonischen Erstgespräche.

Birte

 

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