Eigentlich wollte ich das erste Mal ein 12 von 12 Artikel schreiben. 12 Bilder am 12. eines Monats – ein Blogger:innentermin, den ich jeden Monat verpasse. Dieses Mal wollte ich es nutzen. Auf dem Rad dachte ich dann an die Überschrift und wusste „Ich will über Selbstfürsorge schreiben.“ Selbstfürsorge ist ein abstraktes Konzept. So will es nicht erzählen. In diesem Beitrag schreibe ich über Selbstfürsorge, wie ich sie im Alltag lebe. Vielleicht könnt ihr was mitnehmen.
Was ist Selbstfürsorge?
Wenn wir klein sind, haben unsere Eltern die Fürsorgepflicht für uns. Als Erwachsene übernehmen wir diese Aufgabe von ihnen. Wir tragen dann selbst die Fürsorge für uns. Eigentlich ist es ganz einfach. Wir sorgen dafür, dass wir gesunde Dinge essen, genug schlafen, uns angemessen anziehen, wenn wir raus gehen. Kurz gesagt: Wir sorgen dafür, dass wir unsere Bedürfnisse erfüllen – physisch und psychisch.
Selbstfürsorge in und mit Arbeit
Ich liebe meine Arbeit. Wenn ich mit Menschen an ihren Schreibprojekten arbeite, sie im Umgang mit ihren Gefühle stärke oder sie darin begleite, wie sie sich ihr Leben leichter gestalten können, erlebe ich Sinn in meiner Arbeit.
In meinem Arbeitsalltag gucke ich auch immer wieder selber, wie ich es für mich leichter gestalten kann. Was hilft mir, fokussiert zu sein? Wie teile ich meine Zeit gut ein? Wie sorge ich für mich, wenn ich meine Komfortzone verlassen habe? Das sind ein paar Fragen, die ich mir selber immer wieder stelle. Ganz konkret überdenke immer wieder meine Arbeitszeit und meinen Arbeitsort und experimentiere hin und wieder mit beidem.
Dass ich mich so wohl mit meiner Arbeit gefühlt habe, war nicht immer so. Lange habe ich versucht herauszufinden, wie es mir gelingen kann, nicht so erschöpft zu sein. Ich war bei Coachings und habe dazu Supervisionen gemacht. Ein Wendepunkt waren die Maßnahmen in der Covid-19-Pandemie. Ich stellte fest, dass ich nach zehn Stunden am Schreibtisch noch voller Energie bin und Lust habe, Menschen zu treffen. Eigentlich bin ich in meiner Arbeit von Termin zu Termin mit meinem Rad gefahren. Ich lernte, dass mich das erschöpft. Bis ich das wirklich ändern konnte, dauerte es noch.
Gesundes Essen im Alltag
Es gab eine Zeit, da habe ich abends eine Tüte Chips gegessen oder mir die Tiefkühlpizza in den Ofen gesteckt. Glücklich hat mich das nicht gemacht. Aber es gelang mir nicht, mich aufzuraffen, um richtig zu kochen. Meine Lösung ist Buttergemüse. Wenn ich erschöpft und hungrig bin, nehme ich eine Packung aus der Truhe und kippe sie in eine Pfanne. Manchmal mache ich mir Reis oder vegane Würstchen dazu. Oft gibt es aber nur das Gemüse. Ich liebe es. Es ist schnell, einfach und ich esse mein Gemüse.
Bewegung an der frischen Luft
Das Bewegung zu Selbstfürsorge gehört, wissen wir. Ich bewege mich viel. Meistens, weil ich es liebe und manchmal, weil ich es muss. Ich habe zwei Hunde und ein Pony. Die Tiere wollen und brauchen Bewegung. Auch wenn sie alle finden, dass ich sie bei Regen in Ruhe lassen sollte. Es gibt Tage, da ist es für mich leichter, spazieren zu gehen, weil die Hunde raus müssen, als weil es für mich gut ist, mich zu bewegen. Wenn wir keine Tiere haben, funktioniert das auch mit anderen Menschen. Wir können uns mit anderen Menschen verabreden, um uns gemeinsam zu bewegen. Die Termine mit anderen sagen wir nicht so leicht ab, wie die Termine mit uns selbst.
Selbstfürsorge ganz praktisch
Wenn ich beim Pferd bin, brauche ich vernünftige Schuhe. Die Schuhe sollten meine Füße warm und trocken halten und vor den Hufen schützen. Ich habe ein paar einfache Wanderschuhe. Als ich letztens losgehen wollte, sind meine Schnürsenkel gerissen. Gestern habe ich neue in die Ösen gefädelt. Sie sind lila und ich finde sie großartig. Das ist Selbstfürsorge, denn ich habe dafür gesorgt, dass ich mit vernünftigen Schuhen mit heilen Schnürsenkeln in den Stall fahre. Mein Opa hat früher immer gesagt „Wir haben nur ein paar Füße.“
MIt Stress umgehen können
Wir leben in einer hektischen Welt. Wenn wir nicht gerade in den Wald auswandern, ist das einfach so. Es ist unwahrscheinlich, dass wir uns von Stress fernhalten können. Umso wichtiger ist es, dass wir lernen, damit umzugehen. Vor zwei Wochen hatte ich Besuch. Am ersten Abend hatte ich das Gefühl, nicht richtig Ich zu sein. Als hätte ich keinen guten Kontakt zu mir. An dem Sonntag bin ich einem Impuls gefolgt und habe wieder angefangen, mich mit Meditation zu beschäftigen. Seitdem meditiere ich täglich mindestens eine Minute.
Es muss für dich keine Meditation sein, es kann auch eine Wahrnehmungsübung, Yoga, Progressive Muskelentspannung, Autogenes Training oder oder oder sein. Doch Selbstfürsorge heißt auch für eine möglichst ausgeglichene Psyche zu sorgen.
Wie sieht deine Selbstfürsorge im Alltag aus? Schreib es mir in die Kommentare.
An deiner Selbstfürsorge können wir auch gemeinsam in der systemischen Beratung arbeiten. Wenn dich das interessiert, klick dir ein kostenloses Erstgespräch.