Journaling

Schreiben ist Teil einer Kommunikation. In der Regel kommunizieren wir mit anderen. Wir können aber auch mit uns selber Kontakt aufnehmen. Für die selbstreflexive Art von Kommunikation ist das Journaling in seinen vielen bunten Facetten eine gute Möglichkeit.

Was ist Journaling?

Journaling ist eine Form, das eigene Leben zu beobachten. Es ist nicht dasselbe wie Tagebuchführen und doch ist es ähnlich. Journaling ist auf einen bestimmten Aspekt ausgerichtet. Es verschiedene Perspektiven, aus denen wir aus uns und unser Leben schauen können. In diesem Beitrag stelle ich fünf verschiedene Ansätze vor.

Das Bullet Journal

Das Bullet Journaling ist eine Methode Aufgaben, Gedanken und Termine zu organisieren. Es ist eine Mischung aus Kalender und Notizbuch. Ryder Carroll hat die Methode entwickelt, Er wollte seine Notizzettel und To-Do Listen zusammen bringen. Er hatte keinen Überblick über sein System. In seinem Buch „Die Bullet Journaling Methode – verstehe deine Vergangenheit, ordne deine Gegenwart, gestalte deine Zukunft“ stellt er die Methode vor. 

Bullet Journal Methode

Caroll hat ein System entwickelt, mit dem wir leicht den Überblick halten können. Er schlägt Symbole für Notizen, Ereignisse und Aufgaben vor. Zusätzlich können wir Sammlungen zu bestimmten Themen anlegen. Ein wichtiges Tool ist der Index. Am Anfang des Buches lasst ihr Seiten für das Inhaltsverzeichnis frei. Selbstverständlich müsst ihr die Seiten dann auch mit Seitenzahlen versehen.

In den sozialen Medien finden wir unter den Hashtags #BuJo und #bulletjournaling viele wunderschöne Inspirationen, wie wir die Notizbücher gestalten können. Carroll rät davon ab, weil das Perfektionismus einlädt. Was natürlich eine Einladung an unsere innere Kritikerin ist sich einzumischen. Ich finde allerdings, dass Farben und Schönheit ein Grund sein können das Buch in die Hand zu nehmen. Es ist wichtig, die Balance zu halten. Es kann schön sein und darf gleichzeitig einfach bleiben. Richtig ist, was für euch gut ist. 

In der Schreibcastfolge zu Bullet Journaling spreche ich mit Anna-Lena darüber. Wir kennen uns von der Arbeit. Sie erzählt, wie sie die Methode an ihr Leben angepasst hat. Als sie das Bullet Journal entdeckt hat, war es ihr Ort für Kreativität. Mit der Zeit führte sie es minimalistischer. Ein Mal im Monat gestaltet sie das neue Monatsblatt. Das ist eine feste Verabredung mit einer Freundin. 

Morgenseiten

Morgenseiten_Journaling

Die Morgenseiten sind eine Kreativitätsübung. Sie sind eine Art mit uns selbst in Kontakt zu treten,  uns zu erden. Für mich sind sie auch eine Meditation. Was also haben sie in einem Beitrag über das Journaling verloren? Ich führe ein Journal für meine Morgenseiten. Das führe ich nicht akribisch jeden Morgen, eher dann wenn ich es brauche. Das kann auch mal am Abend sein. Abendseiten.

Julia Cameron führt die Morgenseiten in ihrem Buch „Weg des Künstlers“ ein. Sie schlägt vor, jeden Morgen direkt nach dem Aufstehen drei Seiten zu schreiben. Nicht nachdenken, einfach schreiben. Wichtig: den Stift nicht absetzen, einfach schreiben!

Glückstagebuch oder Dankbarkeitsjournal

Egal, wie schlimm der Tag ist, es gibt immer irgendetwas Gutes. Wenn wir unsere Aufmerksamkeit auf das Gute lenken, hebt das unsere Stimmung. Wir werden uns bewusst über unser Glück. Es gibt verschiedene Formen: 

  • Glück im Glas. 
    • Schreibe jeden Abend drei Grlückssplitter auf kleine Zettel schreiben.
    • Die Zettel in ein Einwegglas geben. 
    • Das Glas dann am Geburtstag oder einem anderen besonderen Tag öffnen und die Glückssplitter lesen. 
  • Danke
    • Das Dankbarkeitsjournal funktioniert im Prinzip genausoumgekehrt. Glück am Abend, Dankbarkeit am Morgen. 
    • Schreibe jeden Morgen in dein Journal drei Dinge auf, für die du dankbar bist.

Erfolgstagebuch

Mein Freund ist Koch. In seiner Freizeit baut er sein Auto aus oder repariert was auch immer in seine Hände fällt. Wenn er etwas erschafft, kann er es sehen. Manchmal bin ich darauf neidisch. Meine Ergebnisse kann ich oft nicht sehen und selten anfassen. Mit einem Erfolgsjournal kann ich das ändern.

Ein Erfolgsjournal ist ein Werkzeug. Wir zeigen uns selber, was wir schaffen. Das stärkt unseren Selbstwert. Es ist eine Form der Selbstfürsorge, wir schützen uns, indem wir uns selber anerkennen. 

Für das Erfolgsjournal schreibst du in ein Journal auf, was dir gelungen ist. Das müssen nicht große Ziele sein. Im Gegenteil schreibt euch die kleinen Dinge auf. 

Artjournal

In den oben beschriebenen Varianten schreiben wir. Für mich ist das manchmal schwierig. Wenn ich in meinen Texten nicht weiter komme, ist das Schreiben in anderen Zusammenhängen auch schwer. Dann hilft das Artjournal. Ich male mit Farben, die mich ansprechen. Ich schneide aus und klebe Collagen. Dabei geht es nicht um gut oder schön. Es geht ums Machen und den Kontakt zu uns selbst. Bei der kreativen Arbeit können wir unseren Gefühlen einen Raum geben. 

Welche Form des Journalings nutzt ihr? Schreibt es mir in die Kommentare. Ich freue mich auch immer über Fragen oder Kommentare über Mail oder in der Kommentaren.

Birte

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