Über ein Jahr Vollzeit selbstständig – Meine Fails und Learnings

Ich stehe mir selber im Weg. Das ist mir nach einem Jahr Vollzeit Selbstständigkeit ins Auge gesprungen. In dem ersten Jahr habe ich immer wieder gezweifelt – an mir und an dem, was ich tue. Trotzdem wusste ich: Das ist mein Weg. Ich bin gewachsen und finde jeden Tag mehr zu mir. In diesem Beitrag teile ich meine Fails und Learnings aus über einem Jahr Vollzeit Selbstständigkeit.

Verkaufen

Selbstständig sein, heißt auch verkaufen. Wenn du verkaufen willst, musst du wissen, was. Und an wen. Die Frage nach der Zielgruppe habe ich immer wieder gehört. Eine Zielgruppe zu bestimmen, fühlt sich an wie Ausgrenzung. Ich möchte doch allen helfen. Aber warte, kann ich fürs Helfen Geld nehmen? Mit der Frage nach dem Geldnehmen ändert sich die Frage nach der Zielgruppe: Wer kann für mein Angebot Geld ausgeben? Ich habe ein Coaching gebucht. Das Ergebnis war „Du kannst halt nicht verkaufen.“ Verkaufen lernen ist eine Lernaufgabe, vielleicht ein Lerngeschenk. Der Anfang ist Reframing. Ich erzähle von dem, was ich kann und was ich anbiete. Als ich klein war, hieß es ja auch nicht nur Werbung, sondern Produktinformation. Wenn niemand weiß, was ich verkaufe, wird es wohl auch niemand kaufen. Naja und so wird das dann nichts mit der Selbstständigkeit.

„Oder ich werde wieder die, die nichts sagt und dazu hätte ich dann gerne eine Decke.“ – Sichtbar sein

Selbstständigkeit ist oft außerhalb meiner Komfortzone. Machmal möchte ich mich unter der Decke verstecken, einfach wieder die sein, die nichts sagt. So hat mich vor neunzehn Jahren mal der Freund einer Freundin betitelt. Aber bin ich das noch? Könnte ich in diese alte Welt noch zurück? Nein. Selbst wenn ich es wollte. Trotzdem bin ich noch auf dem Weg. 

Meinen Beratungs- und Workshopraum in Bad Oldesloe hatte ich schon, bevor ich Vollzeit selbstständig war. Aber ein Schild an der Tür fehlte lange. Wenn ich sichtbar bin, kann ich auch sichtbar scheitern. Nichts tun ist ein wirksamer Schutz vor dem Scheitern. An dem Schild habe ich es deutlich gespürt: Ich stehe mir selber im Weg. Ich bin meine schlimmste Kritikerin. Kritik kann auch konstruktiv sein, auch wenn ich es mir gebe. 

Was kann ich eigentlich? – Selbstzweifel

Selbstzweifel kann ich gut. Das habe ich schon früh gelernt. Als Kind mit einer Sehbehinderung war die Schule in den 90ern eine Herausforderung. Ich war anders und meine Lehrerin hat sich bemüht, das hervorzuheben. Die Angst, nicht gut genug zu sein, ist mir in Fleisch und Blut übergegangen. In dem ersten Jahr der Selbstständigkeit habe ich mich immer wieder gefragt, was ich eigentlich kann. Ich habe Erziehungs- und Bildungswissenschaft studiert. Was bedeutet das? Meine Weiterbildungen trage ich vor mir her wie ein Schild. Und jetzt verstehe ich es. Ich darf lernen und wachsen. Das heißt auch, dass ich Fehler machen darf. Lerngeschenke wahrnehmen und nutzen. 

Meine Fails und Learnings

Ich bin gescheitert darin, mich zu unterstützen. Mit all meiner Kraft habe ich mich mir in den Weg gestellt. Das ist eine unbewusste Strategie, die ich anwende, um mich zu schützen. Ich bin gescheitert, weil ein Teil von mir mich vor dem Scheitern schützen wollte. Ich lerne mich konstruktiv zu kritisieren. Immer besser werde ich darin, mir zu erlauben, besser zu werden.

Fails und Learnings

Zu diesem Blogbeitrag hat mich der Newsletter von Anja Niekerken. Sie schreibt über Content Merketing, was ich eine charmante Art finde, zu verkaufen.

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Fails und Learnings

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