Mein Jahresrückblick – 2024 in 100 Momenten

Im Januar 2024 habe ich einen Blogbeitrag gelesen, der ein Jahr in 100 Momenten zeigte. Ich mochte das Format und wollte auch so einen Rückblick schreiben. Ein Jahr später ist es nun so weit. Mein Jahr war voller Höhen und Tiefen. Ich liebe meine Arbeit. Trotzdem wollte ich meine Selbstständigkeit mehrmals aufgeben. Finanziell ist es zu Beginn einer Selbstständigkeit nicht leicht. Ich weiß das. Doch Wissen ist anders als es zu erleben. Hier ist nun also mein Jahresrückblick.

  1. Den ersten Hundespaziergang in diesem Jahr mache ich an der Ostsee. Ich fühle mich so beschenkt.
  2. In das neue Jahr starte ich mit einer Erkältung.
  3. Was bedeutet eigentlich Weihnachten für mich? Was soll für mich im kommenden Jahr wichtig sein, gute Vorsätze? Mit diesen Fragen beschäftige ich mich ausgiebig. Zu beiden Themen veröffentliche ich einen Blogbeitrag.
  4. Ich unterschreibe einen Honorarvertrag.
  5. Es schneit so viel, dass ich nicht mit dem Rad in den Stall mochte. 
  6. Am Todestag eines geliebten Menschen trauere ich und versuche mich zu erden.
  7. Ich beteilige mich an der Aktion #ichzeichneeinzeichen. Es ist eine gezeichnete Strichmenschenkette für Demokratie.
  8. Der Schnee schmilzt und ich genieße die Sonne bei einem Waldspaziergang.
  9. Ich habe den Vorsatz, mit meiner Buchführung ordentlicher zu sein als im letzten Jahr, damit das mit der Steuer nicht so nervt. Im Januar bin ich noch sehr ambitioniert.
  10. In meinem Journal sammle ich Dankbarkeitsmomente.
  11. Ich entscheide mich für einen Fokus auf gute Momente.
  12. Bei Kleinanzeige veröffentliche ich, dass ich Erziehungs- und Lebensberatung anbiete.
  13. Ich schreibe ein Exposé für eine Promotion.
  14. In meinem Journal sammle ich meine Glückssplitter.
  15. Auf dem Weg zu einem Auftrag frage ich mich, ob es das wert ist, so weit zu fahren und ob ich dafür nicht doch mehr Geld brauche.
  16. Trampolinspringen macht mich sehr glücklich und sehr kaputt. Das ist mein erster Bänderriss in diesem Jahr.
  17. Ich bekomme ein Coaching von Laura Weitze. Sie probiert ein neues Format – den Science Walk and Talk – und ich darf eine Testklientin sein.
  18. Von einer Klientin bekomme ich ein wunderschönes Feedback. Ich liebe meine Arbeit.
  19. Wir fahren an die Ostsee nach Großenbrode und gehen zum Griechen an der Promenade. Das ist wie ein kleiner Urlaub.
  20. Ich spreche mit Andrea Klein für den Schreibcast.
  21. Eine Freundin fährt mit mir zum Pony und bewegt sie, weil ich noch nicht laufen kann.
  22. Mein erstes Krimidinner. Eine Person, die bei uns am Hof wohnt, veranstaltet es im WG-Wohnzimmer.
  23. Endlich die ersten warmen Sonnenstrahlen auf meiner Haut.
  24. Meine Oma hat Geburtstag. Mit meinen Eltern und meinem Bruder fahre ich zu ihr nach Itzehoe.
  25. Eine Schreibberatungsklientin scheibt mir, dass sie ihre Abschlussarbeit bestanden hat. Ich freue mich riesig.
  26. Ich lasse mein Fuß tapen. Und stelle fest, dass es wichtig ist, auf meinen Körper zu hören, statt auf andere.
  27. Einen Nachmittag verbringe ich mit meinen Eltern in Travemünde. Im Teekontor trinken wir Tee und Aperol Spritz und schauen kurz aufs Meer. Da ich noch mit Gehhilfen unterwegs bin, reicht mir das.
  28. Mein Bruder lädt mich zu seinem Geburtstag ein. Es ist ein schönes Fest mit netten Menschen.
  29. Für einen Vortrag zeichne ich Visualisierungen im Sketchnotestil (zeichnen ist also das falsche Wort).
  30. Ich halte einen Vortrag über Gelassenheit im Rahmen des Gesundheitsmanagements in einem Finanzamt.
  31. Mein Pony bekommt eine Reitbeteiligung.
  32. Ich fahre zum Netzwerktreffen für freiberufliche Schreibberater:innen nach Berlin.
  33. In Berlin treffe ich einen wundervollen Menschen, den ich seit fast einem Jahr nicht mehr gesehen habe.
  34. Die Geburtstagskarte für meinen Partner nehme ich als Anlass, wieder mal meine Aquarellfarben hervorzuholen.
  35. Für den Geburtstag meines Partners fahren wir an die Nordsee. Zwei Nächte bleiben wir in Friedrichskoog.
  36. Endlich wieder schreiben in einem Café und das sogar bei so warmen Wetter, dass ich draußen sitzen kann. Ich atme den Frühling ein, sauge ihn mit jeder Zelle gierig auf.
  37. Das erste Mal nutzt eine Person den Kalender auf meiner Website und bucht über das Tool ein Kennenlerngespräch. Das ist abgefahren.
  38. Das erste Mal verschenke ich etwas über Kleinanzeigen und nehme mir vor, das nächste Mal „Nein“ zu sagen, wenn ich gefragt werde, ob ich den Artikel auch verschicke.
  39. Ich entdecke meine Leidenschaft für Milky Oolong. Eigentlich ist es ein wieder entdecken. Ich habe den Tee 2015 auf der re:publica kennengelernt und mich sofort verliebt.
  40. Die Apfelblüte ist so schön. Ich spüre ein vertrautes Gefühl. Ich habe Angst, nicht zu merken, wie schön mein Leben ist, weil ich mit meiner Aufmerksamkeit gestern und morgen bin.
  41. An meinem Geburtstag gehe ich mit meiner Oma frühstücken.
  42. Ich bekomme ein neues Mikrofon – ein Lavallier von Shure – ich kann mein Glück kaum fassen.
  43. Am Tag nach meinem Geburtstag hat mein Vater Geburtstag und wie immer muss ich an dem Tag los, um ein Geschenk zu besorgen.
  44. Himmelfahrt gehe ich zu einer kleinen Elektroparty draußen. Ich kann noch nicht wieder tanzen. Statt den Rhythmus in meinem Körper zu spüren, unterhalte ich mich. Das ist anders wunderschön.
  45. Unser Jack Russel Pitt wird dieses Jahr vierzehn. Die Tierärztin rät uns Stangentraining zu machen. Wir kaufen für ihn ein Agility-Set und er wirkt sofort wieder wie dreizehn Jahre jünger.
  46. Wir gehen mit meiner Oma essen. Meine Oma war eine junge Oma, als ich klein war. Es ist ein komisches Gefühl, zu sehen, wie sie älter wird.
  47. Nach Jahren will ich es doch mal mit dem Gärtnern probieren. Überrascht stelle ich fest, dass es mir Spaß macht und es gar nicht schwer ist.
  48. Wir planen eine Party bei uns am Hof. Der Weg bis zur Party ist steinig.
  49. Bei der Party ist strahlender Sonnenschein. Ich sitze so viel in der Sonne, dass ich früh ins Bett muss, weil mir schwindelig und schlecht ist.
  50. Am Todestag einer Freundin spüre ich die Trauer und das ist gut so.
  51. Ich gebe ein Seminar für Studierende über das Schreiben in Zeiten von KI und liebe es.
  52. Wir sind als Paar beim Festival, um zu helfen.
  53. Zwei Wochen Festival mit Auf- und Abbau und beim ersten Hundespaziergang danach knicke ich um und lande im Graben. Das ist der zweite Bänderriss in einem Jahr.
  54. Das erste Mal reiche ich einen Text zu einem Wettbewerb ein. Ich bin wirklich aufgeregt.
  55. Ich melde mich zu einer Prüfung an, bei der ich im letzten Jahr durchgefallen bin.
  56. Für den Schreibcast spreche ich mit Sigrid Varduhn über das Märchenschreiben.
  57. Das erste Mal machen wir zu Hause Flammlachs. Während Lachs und ein Topf Gemüse im Feuer gart, sitzen wir daneben. Es ist ein wirklich toller Sommerabend.
  58. Zwei Tage vor unserem Urlaub kann ich die Gehhilfen ablegen.
  59. Ich gebe einen Workshop im Ecoscenter in Bremen über den Umgang mit schwierigen Eltern für pädagogische Fachkräfte. Die Location ist wirklich toll, genauso wie die Teilnehmerinnen.
  60. Ein wenig später als geplant starten wir in den Urlaub Richtung Tallin.
  61. Ich kann mich nicht erinnern, dass wir vorher in einem Urlaub schon mal so viel gestritten haben.
  62. In einem Supermarkt in Polen kaufe ich einen Wasserkessel mit einer Pfeife und einen wirklich glücklichmachenden Stift.
  63. Am polnischen Sandstrand gehe ich das erste Mal seit über zwei Monaten meine ersten Schritte ohne Orthese. Der weiche Sand unter meinen Füßen ist ein unbeschreibliches Glücksgefühl.
  64. In Swinemünde entdecken wir einen Kutschenbahnhof. Das Pferdemädchen in mir hüpft vor Freude.
  65. Mit einer tollen Frau fahre ich zur langen Nacht der Museen in Lübeck. Besonders beeindruckt hat mich das Bestattungshaus an der Trave.
  66. An einem Sonntag laden wir spontan Menschen ein, um gemeinsam Pizza aus unserem Lehmofen zu essen. Nette Menschen und leckeres Essen, das macht mich so glücklich.
  67. Ich belege die Social Media Fortbildung How to Shine. Ein wenig habe ich Angst, dass ich Geld zum Fenster rauswerfe.
  68. Noch ein Vortrag über Gelassenheit. Es waren tolle Menschen da. Sie haben spannende Fragen gestellt.
  69. Auf unserem Hof feiern wir einen Geburtstag – tolle Gespräche und gute Musik.
  70. Ich spüre, wie ich mich einschränke, indem ich mich sorge, was andere denken. Ich sehne mich nach einem besseren Kontakt zu mir.
  71. Online belege ich einen Meditationskurs. Dreißig Tage lang meditiere ich mindestens eine Minute sitzend. Dann baue ich es immer mehr in meinen Alltag mit z.B. Gehmeditationen. Ich fühle dabei ein warmes Glücksgefühl.
  72. Kurz nach der Party stirbt ein besonderer Mensch.
  73. Ich gebe ein Seminar zu Erwartungen. Es ist wieder im Rahmen des Gesundheitsmanagement eines Amtes.
  74. Ich falle zum zweiten Mal durch die Prüfung und zweifle komplett an mir.
  75. Wir gehen Sushi essen in Husum. Es ist nicht nur lecker, sondern auch so schön angerichtet, dass mir die Tränen kommen.
  76. Meine alte Angst zu erblinden kommt wieder. Ich sehe einen Balken über den Augen. Mein Bruder erinnert mich daran, dass ich auch selber Gelassenheit üben darf. Es ist, wie es so oft heißt. Wir wachsen auch durch anstrengende und schmerzhafte Prozesse.
  77. Ich bin Teil der Newsletterredaktion für die Gesellschaft für Schreibdidaktik und Schreibprozessforschung. Als Redaktion geben wir unseren ersten Newsletter raus.
  78. Ich nehme online an einem Netzwerktreffen teil. Es gibt so viele so spannende Menschen.
  79. Unsere Waschmaschine geht kaputt. Knapp zwei Monate leben wir ohne. Wir waschen bei meinen Eltern.
  80. Endlich wieder eine Schreibkonferenz. In Bremen bin ich bei der Konferenz „Warum Schreiben!“
  81. Ich lerne, dass es viel zu anstrengend ist, für eine Konferenz in Bremen zwischen zu fahren. Das nächste Mal nehme ich ein Hotel.
  82. Online gebe ich einen Workshop über Motivation von Mitarbeitenden. Ich habe den Workshop schon einmal gegeben, daher habe ich die Präsentation verwendet, die schon vorbereitet war. Natürlich habe ich sie vorher überarbeitet, aber ich habe gemerkt, dass ich auch schon gegebene Workshops mehr vorbereiten will.
  83. Zu einem Supervisionstag komme ich so rechtzeitig, dass ich in einem Café frühstücken kann – ein doppelter Espresso und ein Carrotcake.
  84. Ich schaue mir eine Videoserie zur Polyvagaltheorie angesehen. Ich liebe die Momente, wenn sich durch neue Impulse altes neu zusammensetzt.
  85. Mit meiner Oma und meiner Tante fahre ich zum Harry Potter Theater und genieße das Luxuspaket.
  86. Inzwischen brauchen wir wirklich eine neue Waschmaschine. Ich entscheide mich für eine Wasch-Trocken-Kombi. Ich liebe das Teil sehr. Technik, die mein Leben leichter macht, macht mich glücklich.
  87. Am 1. Dezember finde ich zwei Adventskalender vor unserer Tür – einen für mich und einen für meinen Partner. 24 Mal aufwachen und ein kleines Geschenk hinter einem Türchen finden ist noch genauso schön wie damals als Kind.
  88. Mein Partner und ich fahren nach Flensburg. Ich gebe dort zwei Workshops im Amt. Anschließend gehen wir essen und Glühwein trinken.
  89. Im Thaliatheater sehe ich den Apfelgarten und bin sehr bewegt. Vor dem Theater geht es mir schlecht und ich will absagen. Doch in Hamburg gehe ich über den Weihnachtsmarkt und habe Zeit für mich in einem Café. Das tut so gut. Es ist ein Glücksmoment.
  90. Nach dem Theater teile ich mir mit einer tollen Frau einen Käseteller. Über dem Käse unterhalten wir uns. Ich genieße den Abend.
  91. Für zwei weitere Workshops fahre ich mit dem Zug nach Flensburg. Anschließend hinterfrage ich meine Kompetenz und lese den Ausschreibungstext noch mal.
  92. Wie jedes Jahr fahren wir nach Hamburg, um über den Weihnachtsmarkt zu gehen, Glühwein zu trinken und Geschenke zu kaufen. Das ist für mich eine geliebte Tradition.
  93. Das erste Mal seit Jahren backe ich in der Weihnachtszeit keine Plätzchen.
  94. Mit meinem Bruder treffe ich mich zum Glühweintrinken in der Innenstadt von Bad Oldesloe.
  95. Im Reitstall essen wir Kartoffelsalat und Würstchen. Ich fühle mich geehrt, dabei sein zu dürfen.
  96. In meinem Posteingang taucht eine Kooperationsanfrage auf. Eine Woche später unterschreibe ich einen Honorarvertrag.
  97. Nach einem Spaziergang entschließe ich mich einen Termin mit einer Hundetrainerin zu machen.
  98. Ich mache einen Stadtbummel und kaufe noch ein paar Geschenke. Für mich ist es wundervoll, mir die Zeit für andere zu nehmen. Und das mache ich beim Kaufen von Geschenken und beim Schenken.
  99. Weihnachten sorgt dieses Mal für Stress. Ich merke, wie sehr ich im Außen bin. Das ist mein altes Muster, das immer wieder kommt.
  100. Nach den Festtagen werde ich krank. Das könnte eine Einladung für einen guten Vorsatz sein. Ich achte im kommenden Jahr noch mehr auf mich.

Als ich diese Momente für meinen Jahresrückblick gesammelt habe, ist mir aufgefallen, wie viel passiert ist. Ich bin mein Handy durchgegangen und habe mir Fotos und Videos angesehen. 

mein Jahresrückblick - Fotos aus dem Jahr

 

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