Vom Projekt zum Produkt

Ich bin ein zielliebender Mensch. Das heißt nicht, dass ich besonders zielstrebig bin. Wenn ich einen Weg gehe, hilft es mir zu wissen, wo ich hin will. Ich habe mein Abitur gemacht, um Psychologie zu studieren. Meinen Master habe ich gemacht, weil ich forschen wollte. Nun habe ich weder Psychologie studiert – ein Semester zählt nicht wirklich -, noch habe ich einen Job in der Forschung. Doch beide Abschlüsse hätte ich nicht erreicht, ohne das Ziel zu haben. Es ist das Prinzip des Kaninchens vor den Rennhunden. In diesem Beitrag geht es darum, wann es hilft das Projekt als Produkt zu denken.

Der Weg kann das Ziel sein

Es gibt eine Art zu schreiben, in der es kein Produkt gibt. Im freien kreativen Schreiben setzen wir uns mit Themen auseinander oder begegnen uns selbst. In diesem Fall ist der Satz „Der Weg ist das Ziel“ genau richtig. Diese Form des Schreibens ist sehr wertvoll. Sie hilft uns zu sortieren, Ruhe zu finden, zu verarbeiten und zu träumen. Projekt Produkt Prozess

Vom Projekt zum Produkt

Wenn ich einen Text schreibe, dann ist es ein Projekt. Haruki Murakami schreibt in seinem Buch „Von Beruf Schriftsteller“ wie er ein Buch schreibt. Erst die Rohfassung, dann legt er es zur Seite, dann überarbeitet er zwei Mal, bis seine Frau es lesen darf, dann überarbeitet er wieder, dann erst geht es zum Lektorat. Murakami überarbeitet erneut. Auch die Druckfahnen überarbeitet er. Seine Werke sind also sehr lange Schreibprojekte bis sie zu Produkten werden. Ein Produkt ist es, wenn es fertig ist. Vorher kommt der Schreibprozess. An Murakamis Beispiel habe ich dargestellt, wie ein Schreibprozess aussehen kann. Schreibprozesse sind sehr individuell. Von Mensch zu Mensch und von Projekt zu Projekt kann so ein Prozess andere Formen annehmen. Wann es ein Produkt ist, entscheiden manchmal wir selber und manchmal entscheidet es vielleicht auch eine Deadline. 

Texte als Produkte denken

Ich habe mich entschieden ein Mal pro Woche einen Blogbeitrag zu veröffentlichen. Am Wochenende wird also aus meinem Projekt ein Produkt. Ich brauche diese Verpflichtung, sonst würde ich darauf warten, dass ich viel Zeit habe und eine besonders gute Idee. Wenn ich im Schreiben festhänge, kann es helfen es als Produkt zu denken. Dafür könnte ich:

  • Visuals erstellen.
  • eine Gliederung erstellen. Dabei gehe ich auf eine höhere Ebene im Text und verschaffe mir so einen Überblick.
  • mir vorstellen, wer den Text lesen wird. Wenn ich für Menschen schreibe, ändert sich meine Motivation.

Wenn ihr gerne schreiben möchtet, aber nicht wisst was, könntet ihr z.B. an Wettbewerben teilnehmen. Es gibt eine von außen gesetzte Deadline und oft auch ein festgesetztes Thema. Ein Trick, der mir beim Sporttreiben in der Vergangenheit half. Ich wollte regelmäßig joggen. Um mich zu motivieren, meldete ich mich für einen zehn Kilometerlauf an. 

Ich hoffe dieser Beitrag hat euch inspiriert. Wenn ihr Fragen habt, oder eure Meinung beitragen wollt, schreibt mir eine Mail oder kommentiert hier. Im Schreibcast spreche ich mit Dennis über dieses Thema. Hört rein und erzählt uns, wie es euch gefallen hat.

 

Birte

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