So gehst du mit dem Gefühl zu scheitern um

Ich scheitere. Jeden Samstag wollte ich einen Blogartikel hochladen. Jetzt ist es mir den zweiten Samstag in Folge nicht gelungen. Die Stimmen in mir weisen mich deutlich auf mein Versagen hin. Meine innere Kritikerin führt ein Minuskonto. Vielleicht kennt ihr es aus eurer Partnerschaft. Kleine Vergehen, wie die offene Zahnpastatube und der volle Mülleimer häufen sich. Meine innere Kritikerin feiert ein Fest, wenn ich meine eigene Frist nicht einhalte. Und jeden Tag bereite ich weitere kleine Geschenke: „Du bist nicht aus dem Bett gekommen.“ „Du hast die Wäsche nicht gemacht.“ „Du hast Fast Food gegessen.“ Ich bin mir sicher, dass es nicht nur mir so geht. Daher habe ich in diesem Artikel Ideen für euch, wie ihr mit dem Gefühl zu scheitern umgehen könnt.

Warum wir scheitern

Wann scheitern wir?

Wir starten motiviert in ein Projekt. Am Anfang sind wir euphorisch. Dann kommt das erste Hindernis. Etwas läuft anders als geplant. Schon haben wir das Gefühl zu scheitern. Das Bild aus unserem Kopf konnten wir nicht in die Wirklich übertragen. 

Neben unseren Projekten, die wir versuchen umzusetzen, existiert auch noch eine Welt. Leider oder zum Glück – das sei jetzt mal dahin gestellt. Ich lebe in einem Wohnprojekt. Mit neun anderen Erwachsenen zu leben birgt Konfliktpotenzial. An guten Tag bringt es auch einfach ein hohes Maß an Ablenkung mit sich. Ihr habt vielleicht Kinder oder kümmert euch um eure Eltern. Vielleicht habt ihr einen fordernden Job. Was es auch immer ist, es zwingt uns manchmal unsere Pläne zu ändern. Und dann kommt das Gefühl zu scheitern.

Was liegt hinter dem Scheitern?

Das Gefühl, dass ich gerade scheitere, ist eine kleine Stimme in meinem Kopf. So eine, wie die innere Kritikerin. Der innere Anteil, der denkt zu scheitern, ist ein Kind. Das Kind, dass genau wusste das es zu viele Matheaufgaben sind. Drei Türme, wer soll so etwas schaffen? Vielleicht ist es auch das Kind, dass nicht sieht, was auf der Tafel steht. 

Wenn ich mein Projekt umsetzen will, ist es wichtig sich diesem verletzten Kind zuzuwenden. Es gab eine Zeit, da war das Gefühl angemessen. Heute ist es es nicht mehr. Zumindest nicht, wenn es darum geht, dass ich einen Blogartikel zu spät veröffentliche. Und die Idee „Dann lasse ich es lieber“ ist alt. Sie ist ein Schutz, der mir gerade nicht hilft.

So findest du deinen Weg aus dem Scheitern

Oben erzähle ich, wo das Gefühl bei mir herkommt. Das ist für mich wichtig, wenn ich mit diesem Gefühl umgehen möchte. Wo das Gefühl zu scheitern herkommt und was es braucht, ist bei allen anders. Deshalb habe ich hier Anregungen, wie ihr für euch selber auf die Suche gehen könnt (Achtung das ist intensiv und kann weh tun. Passt auf euch auf und macht das nur, wenn ihr stabil im Jetzt seid.):

  • Nimm dir Stift und Papier und schreibe über Situationen, in denen du dieses Gefühl schon mal hattest.
    • Geh bis zu der ältesten Situation.
    • Wie alt warst du?
    • Was hättest du gebraucht? Jetzt bist du erwachsen. Welcher Anteil in dir, kann sich kümmern?
  • Wo in deinem Körper spürst du das Gefühl zu scheitern?
    • Setz dich bequem hin und atme tief ein und aus. 
    • Ruf dir nochmal die Situation vor Augen.
    • Achte auf deinen Körper. Wo kannst du es spüren? Wie fühlt es sich an? 
    • Male auf ein großes Blatt, wo das Scheitern in deinem Körper ist.
    • Schüttle anschließend deinen Körper gut aus oder tanze eine Runde.
  • Finde für das Gefühl zu scheitern einen Namen. Trete dann mit diesem Gefühl in Kontakt. Wovor will es dich beschützen? Wer sind seine Freunde?

Zum Schluss

Wir alle kennen das Gefühl mit dem zu scheitern, was wir gerade tun. Schlimmer ist es, wenn wir das Gefühl haben, zu scheitern, mit dem, was wir lieben. Die Anregungen, in diesem Blogartikel sind sehr intensiv, wenn ihr das Gefühl habt, ihr braucht dazu Austausch, dann meldet euch sehr gerne bei mir. Schreibt mir eine Mail oder schreibt mir eine Direktnachricht bei Instagram. Natürlich freue ich mich auch über Kommentare, die ihr hier hinterlasst.

Eure Birte

 

2 Comments

  1. Toller Artikel, Birte und vielen Dank für die wertvollen Anregungen. Tatsächlich kenne ich das Gefühl zu scheitern auch sehr gut. Beinahe jeden Tag höre ich diese kleine fiese Stimme, die höhnisch lacht, wenn ich mein Tagesziel beispielsweise wieder einmal nicht erreicht habe. Mal ist sie lauter, mal ist sie leiser. Früher hat diese Stimme mit meinem Selbstwert definiert. Heute kann ich besser damit umgehen. Am Ende des Tages hab ich mittlerweile gelernt, dass die kleine, fiese Stimme irgendwie auch auf meiner Seite ist. Sie motiviert mich und hilft mir das Große, Ganze nicht aus den Augen zu verlieren.
    Und du hast Recht, der Gedanke, ‚dann lass ich es bleiben‘ ist wirklich ein alter Hut, stattdessen sag ich mir, dann mache ich es eben morgen oder übermorgen.

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