Bevor ich in den Urlaub fahre, nehme ich mir für die Zeit immer sehr viel vor. Drei Romane, drei Notizbücher (zu verschiedenen Themen) und das Tablet mit Sachbüchern habe ich dabei. Ich würde gerne einen Workshop vorbereiten und Content erstellen wäre auch nicht schlecht. Achja, entspannen will ich mich natürlich auch. Irgendwie passt nicht alles – natürlich. Und trotzdem erstaunlich viel. Gestern war der 12. und damit ein Tag für 12 aus 12. Es war ein Tag am Mittelmeer in Albanien.

Zeit für mich
Was mir sehr wichtig ist, ist Zeit für mich. Dafür brauche ich nicht immer ewig viele Stunden. Manchmal sind es fünf Minuten, in denen ich mich frage, wie es mir geht. Gerne nehme ich mir dafür Stift und Papier. Zehn Minuten in denen ich mir zuhöre. Immer wieder nehme ich mir auch professionell begleitete Zeit für mich – z.B. in einer Supervision, einem Coaching oder einer Weiterbildung. Gestern habe ich mich mit meinen Glaubenssätzen beschäftigt. Dafür habe ich Übungen aus dem Buch „Was du nicht hören willst – aber wissen solltest, um erfolgreich zu sein“ von Annahita Esmailzadeh und Swantje Allmers genutzt. Das Buch ist übrigens wirklich empfehlenswert. Auf Instagram habe ich schon davon erzählt. Eine Stunde habe ich mir gestern für mich genommen.
Meine Selbstständigkeit kommt mit
Seit dem Sommersemester gebe ich Studierenden Feedback auf ihre ePortfoliobeiträge. Die Beiträge schreiben sie im Rahmen ihres berufsbegleitenden Masterstudiums. Da es die erste Gruppe ist, denen ich Feedback gebe, tauchen immer wieder Fragen auf, die ich nicht sofort beantworten kann. Auch ich darf mich erst in Moodle einarbeiten. Gestern konnte ich eine Frage beantworten. Dafür musste ich allerdings vorher einer anderen Person eine Mail schreiben und mich erkundigen. Als ich endlich die erwartete Antwort abgeschickt habe, war das ein richtig gutes Gefühl.
Die wunderbare Technologie macht es möglich, dass ich gestern aus dem T4, mit dem wir unterwegs sind, auch einen Coachingtermin arbeiten konnte. Da wir gerade in Albanien sind, habe ich mir extra einen Datenpass gekauft. Auf dem Platz, auf dem wir momentan stehen, gibt es allerdings auch sehr gutes Internet inklusive. Das nutze ich, da mein zugekauftes Volumen begrenzt ist.
Manchmal schwanke ich. Müsste ein Tag am Mittelmeer offline sein? Sollte ich endlich mal nicht arbeiten? Vielleicht. Aber es geht nicht darum, was ich sollte, sondern darum, was ich will. Ich mache das, was ich tue gerne und genieße sehr, dass manches ortsunabhängig möglich ist.
Ein Tag am Mittelmeer geht natürlich nicht ohne schwimmen
Nach dem Coaching habe ich den Computer zugeklappt und wir sind ins Meer gegangen. Eigentlich heißt es immer: ins Meer gesprungen. Aber wir sind gegangen – Schritt für Schritt. Am Campingplatz gibt es einen Sandstrand. Ins Wasser geht es flach über einen sandigen Untergrund. Ich habe gelernt, dass ich im Meer immer da bleiben soll, wo ich noch stehen kann. Das hat sich mir eingeprägt, deshalb mag ich es sehr, wenn es flach ins Wasser geht.
Ich liebe gutes Essen
Oberhalb des Campingplatzes gibt es ein kleines Restaurant. Es gehört zu dem Platz. Wir saßen an einem Tisch, von dem aus wir über das Wasser gucken konnten. Der Sonnenuntergang war wunderschön. Hier in Albanien geht die Sonne viel schneller unter als zuhause. Das ist fast ein bisschen traurig. Für mich ist es eine Erinnerung, den Moment wahrzunehmen.
Als Vorspeise haben wir Oliven und Käse bestellt. Danach gab es Fisch. Eigentlich ernähre ich mich überwiegend vegetarisch, aber ab und zu esse ich Fisch. Wenn wir am Mittelmehr sind, nutze ich die Gelegenheit und esse mehr Fisch als sonst. Etwas bringt es mich in eine Zwickmühle. Fisch essen ist nicht nachhaltig. Die Überfischung der Meere ist ein Problem. Für mich ist die Lösung Maß halten statt Verzicht.
Genug Wasser trinken
Als wir von Kroatien durch Montenegro nach Albanien gefahren sind, habe ich es gemerkt: Ich habe zu wenig getrunken. Die Tour durch Montenegro haben wir an einem Tag gemacht, als wir dann abends ankamen, ging es mir nicht gut. Mir war schwindelig und ich fühlte mich fiebrig. Kurz hatte ich Angst, dass ich eine Hitzereaktion habe. Am nächsten Tag habe ich dann viel mehr darauf geachtet, genug zu trinken. Das hat geholfen. Bei einem Tag am Mittelmeer fällt es mir leichter genug zu trinken als an einem Fahrtag. Auch weil ich beim Schwimmen immer aus Versehen Wasser schlucke. Was so salzig ist, dass ich danach richtig Durst habe.
Wäsche waschen gehört bei uns zum Urlaub
Wir fahren mit einem VW T4. Es ist die Handwerkerversion. Wir können also darin stehen. Mein Partner hat das Auto selber als Camper ausgebaut und dabei jede Möglichkeit genutzt. Trotzdem haben wir nur begrenzt Platz und nicht für vier Wochen Kleidung dabei. Wenn wir in den Sommerurlaub fahren, nehmen wir für etwa fünf Tage Kleidung mit. Dann müssen wir waschen. Es gab eine Zeit, da hat mit der ersten Handwäsche mein Urlaub erst so richtig angefangen. Zum Glück brauche ich dieses Erlebnis nicht mehr.
Was ist nach dem Tag am Mittelmeer?
Auch ein Tag am Mittelmeer geht zu Ende. Weil uns der Platz so gut gefallen hat, haben wir entschieden, einen weiteren Tag hier zu verbringen. So kann ich jetzt entspannt dieses Beitrag schreiben. Doch langsam geht es für uns wieder in den Norden. Als wir am Abend darüber sprachen, kam meinem Partner die spontane Idee, mit der Fähre nach Italien zu fahren und dann über Italien und Österreich zurück nach Deutschland. Wahrscheinlich nehmen wir doch eine andere Route, um noch etwas vom Landesinneren von Albanien zu sehen. Entschieden haben wir uns aber noch nicht.
Gute Nacht
Rabauka liebt Strand und Hunde am Strand sind hier kein Problem. Tatsächlich war meine liebste Aussage zu Hunden auf Campingplätzen in diesem Urlaub: „Hunde? Haben doch alle.“ Ich wollte wissen, ob sie auf dem Platz ok sind. Das war noch in Kroatien. Hier dürften sie sogar schwimmen, doch so sehr Rabauka den Strand liebt, so sehr fürchtet sie das Wasser. Den Strandspaziergang haben wir auf den Abend verschoben, weil die Hunde über Tag den Schatten bevorzugt haben.
Nach dem Spaziergang war sie glücklich und müde. Sie fürchtet sich zwar schrecklich vor dem Autofahren, aber wenn wir irgendwo stehen, ist es für sie ein sicherer Ort. Sie rollt sich im hinteren Bereich zusammen und schläft. Gestern Abend habe ich noch etwas wach gelegen und dem Meer zugehört. Sie lag hinter mir auf dem Boden und quietschte leise vor sich hin. Der Terrier war noch nicht so weit. Er wollte lieber draußen noch etwas Kreise laufen.